Mensch ist Mensch und Rassismus etwas völlig Unverständliches
Googelt man nach „Rassismus“, wird diese Definition als erstes zur Antwort gegeben:
„1. (meist ideologischen Charakter tragende, zur Rechtfertigung von Rassendiskriminierung, Kolonialismus o. Ä. entwickelte) Lehre, Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen hinsichtlich ihrer kulturellen Leistungsfähigkeit anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen.“
Sucht man weiter nach dem Grund hierzu, so stößt man auf die Kolonialisierung Afrikas und Südamerikas, bei welcher Millionen von Afrikaner*innen, aufgrund der Ausbeutung von Rohstoffen der eroberten Gebiete, versklavt wurden. Dies traf bei den europäischen Mächten auf ein Gefühl der Überlegenheit der „weißen Rasse“, welches im 19. Jahrhundert auch durch die Wissenschaft bestärkt werden sollte. Und auch wenn dieser Rassismus mittlerweile wissenschaftlich widerlegt ist, spielt er im Alltag vieler Menschen noch eine erhebliche Rolle.
Black Lives Matter
Blickt man auf die Geschehnisse seit Mai 2020, so fällt einem vor allem der Begriff „Black Lives Matter“ ins Auge. Die internationale Bewegung, welche schon im Jahr 2013 gegründet wurde und sich gegen Gewalt gegenüber Schwarzen und People of Color einsetzt, erhielt hier einen großen Aufschwung, nachdem der 46-jährige Afroamerikaner George Perry Floyd am 25. Mai bei einer gewaltsamen Festnahme ums Leben kam. Dieser Zwischenfall kann in gewisser Weise als der Tropfen bezeichnet werden, der das Fass zum Überlaufen brachte, da in den USA schon vorher erschreckend viel Polizei-Brutalität gegenüber Schwarzen herrschte. So folgten Demonstrationen und Proteste unter dem Slogan „I can`t breathe“, und das nicht nur in den USA.
Der Kampf gegen Rassismus ist noch lange nicht beendet.
Die Bedeutung der „Black Lives Matter Global Network Foundation“ gewann während dieser Ereignisse europaweit an Bedeutung und spielte auf Social-Media-Plattformen und in den Medien vieler Länder eine große Rolle. Die Aufmerksamkeit und Befürwortung brachte international viel Unterstützung mit sich. Im Januar 2021 erhielt die Bürgerrechtsbewegung dann den schwedischen Olof-Palme-Preis für ihr Offenlegen der Nöte und der Wut der afroamerikanischen Minderheit, nicht mit gleicher Würde und nicht mit gleichen Rechten wie Menschen anderer Hautfarbe betrachtet zu werden. Mitgründerin Patrisse Cullors sagte, „Black Lives Matter“ sei eine Bewegung für alle Schwarze weltweit und die Arbeit sei noch lange nicht zu Ende.
Die Bewegung, die einst auf Social-Media gestartet wurde, hat es allerdings schon jetzt geschafft, ein Gefühl des Verständnisses und der Gemeinschaft zu schaffen und somit einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Ich habe das Glück, nicht persönlich mit dieser Art von Rassismus kämpfen zu müssen
Ich muss mir im Alltag nicht anhören, was andere ungefragt über mich zu reden haben und ich habe auch noch nie Gewalt erfahren. Und doch hat es mich sehr bewegt, als die ersten Nachrichten in den Medien über George Floyd auftauchten. Ich möchte nicht sagen, dass ich vorher nicht über die Brutalität Bescheid wusste, die in vielen Ländern herrscht, doch noch nie war mir so bewusst gewesen, was für Auswirkungen diese doch hat.
Gemeinsam können wir es schaffen
Neben den schrecklichen Taten, die aufgebracht wurden, hatten die Social-Media-Plattformen aber auch noch etwas anderes zu bieten. Und zwar einen Austausch in den Kommentaren von Betroffenen und den vermeintlich „Unbetroffenen“, in verschiedensten Sprachen und auf verschiedenste Art und Weisen, doch immer mit dem gleichen Gedanken.
Ich weiß, dass es noch sehr viele Personen dort draußen gibt, die sich für etwas Besseres halten und die Ungerechtigkeit nicht sehen, doch in den Kommentaren habe ich bemerkt, dass es auch ganz viele Leute gibt, die dieselbe Ansicht teilen wie ich:
Mensch ist Mensch und Rassismus ist für den aufgeklärten Menschen etwas völlig Unverständliches und Unbegründetes, welches in dieser Welt nichts mehr zu suchen hat.
Johanna V.
https://www.bpb.de/mediathek/178985/die-entstehung-des-rassismus
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/black-lives-matter-friedensnobelpreis-vorschlag-100.html