Wo sich Himmel und Erde begegnen

Gedanken zu Psalm 85

 Verbindung von Himmel und Erde

Im Kreuz können wir das Zusammentreffen einer vertikalen und einer horizontalen Achse erkennen. Die vertikale Achse zeigt die Gerechtigkeit Gottes, die treu verbunden ist mit der Erde und ihren Menschen. Die horizontale Achse steht für Gerechtigkeit und Frieden zwischen den Menschen auf der Erde. Beides gehört zu einem guten Leben.

Unfriede

In Jesaja 24,3-6 hängt die Zerstörung der Schöpfung damit zusammen, dass die Bewohner der Erde Gesetze übertreten und den mit Gott geschlossenen Bund aufkündigen. Nicht Gott ist mehr Maßstab guten Handelns und Lebens, sondern der Mensch setzt sich an erste Stelle und macht sich selbst zum Maßstab.

Schöpfung erhalten

An anderen Stellen der Bibel finden wir einen Frieden und eine Ordnung, die von Gott kommt. Wenn Gott uns Frieden zuspricht, dann will er auch Frieden schaffen. Und aus Gottes ursprünglicher Schöpfung selbst kommt die Treue, die aus dem Erdboden sprießt, genährt von der Gerechtigkeit, die vom Himmel herabkommt. Wie Regen, der den Erdboden tränkt und der dann Nahrung hervorbringt (vgl. 5. Mose 32,2).

Frieden kann sich einstellen

Gottes Friede ist anders als ein Friede, der auf der Gerechtigkeit und der Ordnung der Welt aufbaut. Frieden und Gerechtigkeit selbst zu schaffen, stößt immer wieder an die Grenzen von Eigeninteressen auf Kosten anderer. Das ist das Dilemma, das die Bibel mit Sünde bezeichnet. Aber wir sind nicht auf uns allein gestellt und sind beschenkt mit Neuanfängen, bei denen sich Himmel und Erde begegnen. Frieden ist das unverfügbare Wunder, an dem man engagiert arbeiten muss.

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